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Glücklicher Flash Sale Dilettantismus

Seit am 06.02.2015 auf heise.de angekündigt wurde, dass endlich ein Smartphone mit Ubuntu als Betriebssystem erhältlich sein wird, sitze ich auf brennenden Kohlen. Das Gerät wird von der spanischen Firma BQ vertrieben und dort hat man sich eine besondere Kampagne einfallen lassen um die Smartphones an den Mann zu bringen: Per „Flash Sale“, einem limierten Verkauf zu eng begrenzten Zeiten.

Auf Facebook und Twitter werden diese Flash Sales angekündigt, dort erfährt man wann die Geräte geordert werden können. Letzte Woche Mittwoch war es zum ersten Mal soweit, innerhalb von Minuten sollen 120.000 Ubuntu-Phones über den Tisch gegangen sein. Da ich weder Facebook noch Twitter nutze, habe ich erst am darauffolgenden Tag von dieser Aktion erfahren. Eine Nachfrage beim Support ergab, dass der nächste Flash Sale in der kommenden Woche stattfinden würde.

Heute nun war es wieder also soweit: Ubuntu Phone Flash Sale Donnerstag. Ab 9:00 Uhr seien die Geräte bestellbar, hiess es gestern in der Ankündigung auf Twitter. Punkt 08:59 Uhr rufe ich die Seite auf und tatsächlich finde ich einen „Purchase“-Button zum Bestellen. Der Klick führt zu einer weiteren Seite mit einem „Buy Now“-Button. Der wiederum führt auf eine 404-Fehlerseite weil in der URL ein „n“ fehlt – statt „ubuntu-edition“ enthält der Link nur „ubuntu-editio“.

Das „n“ in die URL einzufügen geht fix, ganz im Gegensatz zur Antwort vom Server. Der scheint hoffnungslos überfordert zu sein mit dem Ansturm kaufwilliger Interessenten. Es dauert Minuten bis die eigentliche Bestellseite dann tatsächlich fertig geladen hat. Endlich! Doch was man nun zu sehen bekommt ist ernüchternd: Availability: Out of stock. Ausverkauft. Um 09:04 Uhr. Schon wieder.

Ich ärgere mich gerade wahnsinnig über den Diletanttismus des Anbieters. Wenn man einen Flash Sale betreibt und potentielle Kunden in sozialen Netzwerken heiss macht, dann sollte man auch damit rechnen, dass um Punkt 09:00 Uhr die Besucher-Hölle losbricht und einen entsprechenden Server betreiben.

Die Bestellseite bietet einen Support-Chat, dem ich wütend mitteile wie dilettantisch BQ die Flash Sales durchführt. Ich rege an, sie sollen doch eine Option zur Vorbestellung gegen Vorkasse anbieten – ich würde gleich bezahlen und sehr gerne ein paar Wochen auf die Lieferung warten.

Nach geschlagenen 10 Minuten antwortet der ebenfalls überlastete Support, entschuldigt sich für die Probleme und schick mich auf die spanische Bestellseite. Dort ist das Ubuntu-Phone noch bestellbar….

Eine Bestellbestätigung und die Rechnung habe ich schon, das Gerät wird im März geliefert. Am Ende hat der Dilettantismus des Anbieters vermutlich dafür gesorgt, dass ich doch noch relativ früh einer der ersten sein werde, der ein Smartphone mit einem „echten Linux“ besitzt.

Ich bin so wahnsinnig gespannt und kann es wirklich kaum erwarten!

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