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Apple zockt mit geplanter Obsoleszenz ab

Von Apple bekommt man beinahe täglich Neues zu hören, zu sehen und zu lesen, gefühlt täglich werden neue Produkte angekündigt. Wurde gerade am Vortag die neueste, beste Version des iPhones in den Handel gebracht, wird am nächsten Tag schon medienwirksam die nächste, noch hippere Version vorgestellt. Die Produktzyklen werden immer kürzer, der Hype immer größer. Auf der Strecke bleibt dabei, wie so häufig, der Verbraucher. Er blättert im Fall des iPhone schlappe 600 Euro für ein Gerät hin, dass in einem halben Jahr mehr als die Hälfte seines Wertes verloren und obendrein so gut wie unverkäuflich sein wird – schlicht weil sein Hersteller auf Abzocke aus ist und darum will, dass es als veraltet gilt.

Das wäre an sich gar nicht schlimm, denn wen kümmert der Wertverfall seines Gerätes wenn es sich über viele Jahre hinweg nutzen liesse. Nur leider ist ein langfristiger Betrieb seiner Produkte von Apple selbst aber offensichtlich gar nicht vorgesehen – schließlich wird dort nur Geld verdient, wenn die Applejünger immer fleißig die neuesten Produkte kaufen. So kann man dieser Tage lesen, dass die weitverbreitete Instant-Messaging-App „WhatsApp“ das iPhone 3G bereits nicht mehr unterstützt. Aktiviert der Benutzer eines iPhone 3G den Update-Mechanismus von iTunes wird die bislang gangbare Version von WhatsApp deinstalliert – die neue Version lässt sich aber gar nicht erst auf dem iPhone installieren, weil dafür mindestens iOS 4.3 vorausgesetzt wird, das aber wiederum nicht für das iPhone 3G verfügbar ist. Nun könnte man darauf Acht geben, dass man WhatsApp auf dem in die Tage gekommen iPhone gar nicht erst aktualisieren lässt, denn nur so kann man die App zumindest weiterhin benutzen. Allerdings gibt es dabei Sicherheitsrisiken, die nicht zu unterschätzen sind – so ermöglichen ältere WhatsApp-Versionen beispielsweise Fremden die Übernahme des Benutzerkontos.

Damit ist die zweite iPhone-Generation aus dem Jahr 2008 heute – nur rund 3,5 Jahre später – praktisch unbrauchbar. Apple rechtfertigt diesen Fakt zwar als der Innovationsgeschwindigkeit geschuldet, wirkliche technische Innovationen muss der Konsument an den neusten Applegeräten aber schon tief im Detail suchen – das letzte Update der Versionsnummer von Applegeräten brachte außer einer Änderung am Anschlußstecker nichts wirklich grundlegend Neues. Mit neuen Steckern lässt sich nämlich wieder mehr Geld am Zubehör verdienen. Selbst App-Entwickler von iOS-Software gestehen unumwunden eine „geplante Obsoleszenz“ in ihren Entwicklungen ein. Im Klartext bedeutet das, dass Apple – permanent getrieben vom Höhenflug im DowJones – die Schlagzahl der Produkterneuerungen bewusst erhöht und so seine Produkte künstlich schneller veraltern lässt.

Mir persönlich ist es vollkommen egal, dass markenbewusste Lifestyle-Junkies sich so abzocken lassen und alle 6 Monaten in neue Hardware investieren müssen. Aber dass ein Unternehmen wie Apple sich um brandaktuelle Themen wie Nachhaltigkeit oder Ressourcenknappheit (Stichwort seltene Erden) einen Dreck schert, indem 3 Jahre alte, ehemals als Spitze des Hightech beworbene Geräte bewusst zum Elektronikschrott erklärt werden, das finde ich einfach nur zum Kotzen!

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