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Der Irrsinn einwegpfandfreier Einwegdosen

Pfandfreie P1 Hugo Sprizz Einwegdosen
Am Rande eines Waldparkplatzes dachte ich an einen Schatzfund, bin ich doch auf einen Haufen aus etwa 30 schwarzen Getränkedosen „P1 Hugo Sprizz“ mit deutscher Aufschrift gestossen. Doch bei näherer Betrachtung stellte sich schnell Ernüchterung bei mir ein: Dieser „Schatz“ war wertlos, denn es sind pfandfreie Dosen ohne DPG-Logo. Kein Wunder also, dass sie einfach im Wald lagen – obwohl es sich offenkundig um Wertstoff handelt. Ein guter Anlass, mich ein wenig über das 2003 unter Bundesumweltminister Trittin eingeführte Einwegpfand auszukotzen.

Es ist einfach nicht nachzuvollziehen, warum für eine Flasche Stilles Wasser ohne Kohlensäure das Einwegpfand von 25 Cent bezahlt werden muss, für eine Flasche Punica aber nicht. Warum ist eine Dose Red Bull mit Einwegpfand belegt, eine Dose P1 Hugo Sprizz aber nicht? Der größte Witz am Einwegpfand aber ist die Tatsache, dass es sein eigentliches Ziel verfehlt hat. Es wurde eingeführt, um den Anteil der verkauften Einwegverpackungen zu senken. Tatsächlich ist der Anteil der verkauften Einweg-PET-Verpackungen aber seit 2009 um 13,1% gestiegen, bei Einweg-Getränkedosen sogar um 63,8%. Mancher Hersteller, wie Pepsi Co., verkauft sein gesamtes Sortiment mittlerweile ausschließlich in Einwegverpackungen. Gut gemacht, Herr Trittin, sie haben einmal mehr unter Beweis gestellt, zu welch bürokratischen und vor allem unnützen Irrsinn deutsche Politiker im Stande sind. Leidtragender ist wie immer der Verbraucher: Nicht nur, dass er nicht nachvollziehen kann, welcher Artikel warum mit Pfand belegt ist, er darf obendrein noch seine Lebenszeit an ewig streikenden Pfandrücknahmeautomaten verschwenden.

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