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Satter Aufschlag für die Elektromobilität

Elektromobilität ist schon lange das große Zukunftsthema, die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen. Einzig die Automobilindustrie zieht bislang nicht mit – rein elektrisch betriebene Autos gibt es, bis auf ganz wenige Ausnahmen, in keinem Angebot der namhaften Hersteller. Führend bei Elektroautos ist Tesla, ein kleines Unternehmen in Kalifornien, das bereits mit dem Tesla Roadster für Furore gesorgt hat. Der war als zweisitziger Sportwagen zwar nicht unbedingt alltagstauglich, doch die Technik erlaubte eine sagenhafte elektrische Reichweite des Fahrzeugs und war richtungsweisend für weitere Entwicklungen. Das Entwicklungspotential von Tesla war und ist groß, selbst Daimler und Toyota haben das früh erkannt und sind kurzerhand bei dem Autobauer eingestiegen.

Vor kurzem hat Tesla sein „erstes richtiges Elektrofahrzeug“ in Form einer Limousine auf den Markt gebracht. Das Modell S heimst seitdem tolle Bewertungen der Fachmedien ein, alle sind begeistert von dem Wagen und er verkauft sich bereits so gut in den USA, dass Tesla im ersten Quartal 2013 gleich mal den ersten Gewinn der Firmengeschichte verbuchen kann. Der Kurs der Tesla-Aktie stieg daraufhin gleich mal um sagenhafte 23% an. Im August will Tesla nun laut heise das Modell S endlich auch auf den deutschen Markt bringen. Mit 72.000 Euro allerdings zu einem Preis, der gegenüber dem Preis von 70.000 US-Dollar auf dem amerikanischen Markt, mal wieder deutlich höher liegt. Denn vernachlässigt man die amerikanische Verkaufssteuer in Höhe von rund 5%, die noch zusätzlich auf den Verkaufspreis aufgeschlagen wird sowie den aktuellen Wechselkurs Euro zu Dollar in Höhe von 1,30, beträgt der Netto-Preis in den USA umgerechnet 53.846 Euro. Geht man davon aus, dass in den für Deutschland vorgesehenem Preis schon 19% Umsatzsteuer enthalten sind, kostet das Modell S netto immernoch 60.504 Euro netto – also rund 7.000 Euro teurer als in den USA.

Zum einen verkauft Tesla das Fahrzeug in Deutschland mit einem satten Aufschlag und zockt so munter den deutschen Michel ab, zum anderen kassiert der deutsche Staat ordentlich mit. Wer aber wird sich angesichts der düsteren Wirtschaftsprognosen für die nächsten Jahre ein Elektroauto für schlappe 72.000 Euro leisten können? Sorry Bundesregierung, so wird das bis 2020 ganz sicher nichts mit der Elektromobilität.

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