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Unternehmen und soziale Verantwortung

Immer, wenn das Thema steigende Energiekosten und Hartz-IV-Leistungen behandelt wird, ist in den Kommentaren dazu entweder nur von Einsparungsmöglichkeiten, die sozial Schwache bei ihrem Energieverbrauch haben, oder aber von der Anpassung der Regelleistungen als Ausgleich für die gestiegenen Energiekosten die Rede. Doch was ist eigentlich mit den Profiteuren? Sollten nicht auch Kapitalunternehmen einer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden? Wie wäre es also, wenn Anleger von Unternehmen wie Eon, Vattenfall und Co. sich nicht mehr auf Kosten der Gesellschaft bereichern? Gewinne aus Energielieferungen an H4-Bezieher sind allein schon deshalb unmoralisch, weil diese von der Allgemeinheit finanziert werden müssen. Wer einen SGB-II-Bescheid vorweisen kann, müsste damit eigentlich seine Grundversorgung zum Erzeugerpreis sicherstellen können. Gibt es solche Sozialtarife auf Grundbedürfnisse? Nein! Die müssten aber dringend in so mancher Branche eingeführt werden: Nicht nur Energie sondern auch andere grundlegenden Dinge wie Pharma, Medizin, Kommunikation und ÖPNV gehören – genau wie Trinkwasser auch – unter öffentliche Kontrolle. Nur so kann der grenzenlosen Gier der Shareholder ein Riegel vorgeschoben und der Abzocke ein Ende bereitet werden. Sozial handeln heisst Schwache bedingungslos zu schützen und zu unterstützen. Solange aber stattdessen bei den Schwachen auf Kosten der Gemeinschaft dick Kasse gemacht werden darf, kann man das guten Gewissens als asozial bezeichnen.

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