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Scheckheft selbst gepflegt

Gebrauchtwagenhändler geniessen einen schlechten Ruf und das Exemplar, an das ich gerade geraten bin, bekräftigt dieser Unterstellung: Der Autohof aus dem Raum Leipzig preist seinen VW Sharan von 2004 mit 135tkm auf einer der bekannten Autoportale im Web als „scheckheftgepflegt“ an. Ich suche schon eine Weile nach einer solchen Großraumlimousine, der Preis passt und weil dieser scheckheftgepflegt ist, nehme ich die 130km Weg gerne auf mich um mir das Auto mal näher anzuschauen. Und natürlich schaue ich dabei mir auch das Scheckheft näher an. Der letzte Stempel eines VW-Autohauses prangt darin bei 58tkm, danach folgen drei Stempel des benachbarten Abschleppdienstes, die vier folgenden Serviceblätter wurden mit immer demselben Kugelschreiber ausgefüllt – ohne jeglichen Stempel. Der letzte Bremsflüssigkeitswechsel? Mindestens 5 Jahre her. Ein Auto mit so einem „Malbuch“ als scheckheftgepflegt anzupreisen ist nicht nur eine bodenlose Frechheit sondern Irreführung! Verlässt man sich auf die Angabe und prüft das Scheckheft nicht, ist das für mich sogar Betrug! Scheckheftgepflegt heisst für mich: Durchgängig nach Serviceintervall in einer autorisierten Vertragswerkstatt des Herstellers gewartet. Man sollte solch irreführende Aussagen unter Strafe stellen – dann hätte der Händler vielleicht keine falschen Angaben gemacht und ich hätte mir die 260km Weg gespart.

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