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Zappenduster dank Mindestlohn

Langsam aber sicher machen sich die ersten Auswirkungen des Mindestlohns bemerkbar und die sind aus meiner Beobachtung keinswegs positiv. Zwar verdienen Angestellte jetzt mindestens 8,50 Euro pro Stunde aber was bringt ihnen das, wenn sie dafür weniger arbeiten dürfen? In unserer Umgebung haben einige Läden gehandelt um die Lohn-Kosten zu drücken: Sie reduzieren einfach ihre Öffnungszeiten.

Der Metzgerladen im Supermarkt: Um 18 Uhr geschlossen, bis vor kurzem wurde hier noch bis 20 Uhr verkauft. Die Bäckereiverkaufsstelle: Um 18 Uhr geschlossen, auch sie war kürzlich noch bis 20 Uhr geöffnet. Ein anderer Bäcker sperrt seinen Laden montags neuerdings gar nicht erst auf.

Um 18 Uhr wird es zappenduster, das erinnert mich doch an die 80er: Werktags bis um 6 und samstags bis um 1 geöffnet. Dann kam der lange Donnerstag an dem die Geschäfte bis 20 Uhr öffnen durften. In der Folge wurden Ladenöffnungszeiten (zum Glück) nach und nach liberalisiert bis Geschäfte sechs Tage die Woche von 6-22 Uhr öffnen durften. Ein Paradies für die Kunden, kein Zeitdruck, keine Hetze.

Dank Mindestlohn geht der Trend nun wieder in die andere Richtung. In Zukunft wird man bei seinem Chef darum betteln müssen etwas früher gehen zu dürfen, damit man noch schnell frisches Fleisch einkaufen kann.

Eines stösst mir dabei speziell bei unseren Bäckern zusätzlich bitter auf: Die Preise wurden im Januar sofort massiv erhöht, teilweise bis zu 18%. Die Begründung: Der Mindestlohn. Nun verkürzen sie obendrein ihre Öffnungszeiten, doch die angehobenen Preise bleiben natürlich bestehen. Teurere Produkte, weniger Kundenfreundlichkeit aber gleichbleibende Löhne durch reduzierte Arbeitszeit, so geht erfolgreiche Wirtschafts- und Sozialpolitik made in Germany.

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