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Michael Fuchs zum Fracking: Natürlich ausbeuten.

Michael Fuchs commons.wikimedia.org/wiki/File:Michael_Fuchs_2010.jpgAm 17.11.2014 berichtet die Tagesschau in der Ausgabe von 20 Uhr über die Planungen der Bundesregierung zu einem neuen Fracking-Gesetzentwurf. In dem Beitrag kommt Herr Michael Fuchs, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU zu Wort, der lässt wissen, Zitat

„Die Probebohrungen sind dazu da, auszuprobieren ob es möglich ist ungefährlich für Wasser, für Grundwasser, etc. in Deutschland Schiefergas zu fördern. Sollte die Kommission bestätigen, dass es ungefährlich ist, dann wird natürlich auch das Schiefergas ausgebeutet.“

Nur ein konservativer Wirtschaftspolitiker bringt es fertig die Worte „natürlich“ und „Ausbeutung“ in einem Satz unterzubringen. Fuchs nennt die Ausbeutung natürlicher Ressourcen ungehemmt beim Namen. Er hätte „Schiefergas gefördert“ oder „Schiefergas genutzt“ verwenden können – stattdessen gesteht er ein, was die Wirtschaft im Kapitalismus nunmal tut: Ausbeuten. Und zwar um jeden Preis.

Rostende „rostfreie“ Messerklingen

Rostende rostfreie MesserklingenZwei Tage lagen diese beiden Messer in der Spüle bevor sie zum Abwaschen in die Hand genommen wurden. Einmal darüber gewischt und nochmal darüber gewischt, doch die Flecken gehen nicht weg.  Bei genauerer Betrachtung entpuppen sie sich schnell als Rost, dabei steht doch eindeutig „rostfrei“ auf den Klingen. Mein ganzes Leben lang ärgere ich mich nun schon über rostende „rostfreie“ Messerklingen. Stets prägen die Hersteller das Mantra „rostfrei“ auf ihre Produkte und trotzdem finde ich immer und immer wieder Rost an ihren Klingen. Vielleicht verstehe ich den Aufdruck „rostfrei“ einfach nur mal wieder falsch? Soll es eventuell „frei zum Verrosten“ heißen? Oder heisst es, dass bei der Herstellung der Klingen kein Rost verwendet wurde? Für Aufklärung in dieser Frage bin ich wirklich dankbar, bis dahin bleibe ich ein irritierter Verbraucher, der sich hinter das Licht geführt fühlt.

Krank dank Arzt-Besuch

Letztes Wochenende klagt Anna über schlimme Gelenkschmerzen. Deshalb beschliesst sie am Montag, ihren Arzt aufzusuchen – ohne Termin weil ihre Beschwerden akut sind. In der Praxis des Allgemeinmediziners muss sie daher zwei Stunden im Wartezimmer sitzen. Zwei Stunden, in denen sie vielen kranken, schniefenden, niesenden, hustenden Mitmenschen ausgesetzt ist. Keine fünf Tage später ist Anna krank, nun schnieft, niest und hustet sie ebenfalls. Sie ging „gesund“ zum Arzt und kam krank zurück. Wer mal Bock auf eine Krankheit hat, setzt sich einfach in das Wartezimmer eines Allgemeinmediziners. Dort fängt man sich garantiert ein paar nette Viren und Keime ein. Ich ziehe meine Lehre daraus und werde Ärzte künftig generell nur noch mit einem Mundschutz aufsuchen.

Shock to the system

Die Linux-Community wurde in den Schockzustand versetzt: Shellschock! In der Bash klafft ein Loch und das nicht erst seit gestern, sondern wohl schon seit Anbeginn der Zeit. Wie konnte das passieren, wie konnten tausende Augenpaare eine so banale Möglichkeit übersehen? Handelt es sich um den Bug eines Programmierers oder das Feature eines Nachrichtendienstes? Die spannendste Frage, die zu klären sein wird: Wer hat das implementiert? Eins ist jedenfalls schon jetzt sicher: Nichts ist mehr sicher. Außer vielleicht Unix- und BSD-Derivate. Vermeintlich. Noch.

Rote Karte für den TÜV

Anna berichtete mir soeben, dass das vom DFB demnächst einzuführende Freistoßspray vom TÜV als „nicht verkehrsfähig“ eingestuft wurde. Jaa, nee, is klar – Östrogene, Gülle und Medikamentenrückstände im Trinkwasser, tonnenweise Chemie in Nahrungsmitteln, krebseerregende Weichmacher im Sexspielzeug – das alles kann man getrost vergessen, wenn auf einem Fußballplatz mit Dosen gesprüht werden soll, die Parabene enthalten, nicht korrekt beschriftet sind und zudem nicht vor der Entzündlichkeit gewarnt wird. Als ob der Schiri auf dem Fußballplatz ein Feuerzeug vor die Dose halten würde!? Unfassbar. Als hätten wir keine anderen Probleme. Es gibt Entwicklungen in Deutschland, über die man wirklich nur noch den Kopf schütteln kann. Von mir gibt das mal glatt rot für den TÜV!

Traders Leitlinie

Wette nie darauf, ob ein Flugzeug irgendwann starten wird – runter aber kommen sie alle irgendwann.

Lässt Facebook Router manipulieren?

Ich nutze seit Jahren einen DSL-Router von NetGear. Das Gerät bietet eine Firewallfunktion/ Kinderfilter womit man den Zugriff auf beliebige, vorher definierte einzelne URLS, ganze Domains oder einzelne Teile davon blockieren kann. Beispielhaft für die sinnvolle Nutzung dieser Funktion ist für mich die Datenkrake Facebook: Ich besitze kein Account dort, trotzdem wird man allenthalben über die allseits präsenten Facebook-Buttons getrackt (ja, lieber Leser, auch die Like-Buttons auf dieser Seite verraten Facebook, dass du gerade meinen Blog liest).

Ich habe deswegen schon vor vielen Monden einen Sperreintrag mit dem Begriff „facebook“ in meinem NetGear-Router angelegt und bis vor einigen Tagen funktionierte diese Sperre soweit einwandfrei: Selbst eine URL wie http://www.heise.de/newsticker/meldung/Totalausfall-bei-Facebook-2-Update-2235114.html konnte ich nicht aufrufen. Sie enthält das Buzzword „facebook“ und ich bekam deswegen statt des Heise-Artikels nur den netten Hinweis „Zugriff durch NetGear-Firewall unterbunden“ angezeigt. Seit ein paar Tagen habe ich nun aber festgestellt, dass die Facebook-Buttons auf allen möglichen Webseiten wieder angezeigt werden. Hat mein Router ein Problem?

Ich überprüfe die Einstellungen, starte den Router neu, spiele sogar das letzte Firmware-Update erneut ein. Kein Erfolg, ich habe vollen Zugriff auf die Facebook-Seite. Ich glaube schon fest an einen Defekt meines NetGear-Routers da kommt meiner Frau die Idee, doch einfach mal „tagesschau“ in die Sperrliste einzutragen. Und siehe da: Tagesschau wird von der NetGear-Firewall geblockt während ich weiterhin auf Facebook zugreifen kann. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Könnte es nicht sein, dass Facebook eine Summe X an NetGear überwiesen hat und NetGear im Gegenzug das Sperren von Facebook über eine heimliche Backdoor-Funktion meines Routers unterbunden hat? Nein, so etwas ist unmöglich? Wieso ist dann tagesschau.de gesperrt, facebook.com aber nicht obwohl die Einträge „facebook“ und „tagesschau“ in der gleichen Sperrliste meines Routers stehen? Wer sollte das kontrollieren, kann NetGear doch direkt über die DSL-Leitung mit meinem Router kommunizieren, ohne dass ich das irgendwie merken würde. So etwas würde ein Hersteller niemals tun? Schnüffelei kennt heutzutage keine Grenzen und Geld stinkt schliesslich nicht… mein Router scheint jedenfalls manipuliert zu sein: Ich kann beliebige Webseiten sperren, bis auf eine Ausnahme: Facebook.

Trotz meiner Wut über diese Entdeckung habe ich nebenbei schnell einen indivduellen Workaround ausgearbeitet: Ich habe facebook.com und facebook.de einfach mit der IP 127.0.0.1 in meine lokale Hosts-Datei eingetragen 😉

ByeBye Jugendschutz: Sende AstraTV Muschi Finger

Ich zappe nachmittags durch mein Satellitenprogramm und bleibe auf Kanal 1865 hängen: SexySat über Astra. Dort rekelt sich gerade ein nacktes Frauenzimmer mit Telefon am Ohr. Sie hat kein Höschen an, ihre Schenkel sind weit gespreizt und der Zuschauer geniesst einen prächtigen Blick – direkt in ihre Vagina. Ein Rollbalken läuft durch das Bild und wirbt: „Sende ASTRATV MUSCHI FINGER an 31000“.
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Leider habe ich einen solchen Moment, in dem die osteuropäische Dame tatsächlich einen Finger in ihrer Vagina verschwinden lässt, nicht mit dem Fotoapparat eingefangen, live beobachtet habe ich es aber mittlerweile sehr wohl schon – mit eigenen Augen habe ich gesehen wie sie sich genüsslich drei Finger zwischen die Schamlippen schiebt. Damit sind endgültig alle Dämme gebrochen, denn derartig saftige Darstellungen von Geschlechtsteilen unterliegen in Deutschland doch eigentlich dem strengen Jugendschutz und dürfen demnach Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zugänglich gemacht werden. Im Internet schert man sich ja bereits seit Anbeginn der Vernetzung von Computern überhaupt nicht darum aber explizit sexuelle Handlungen auf einem Kanal des in Deutschland öffentlich-zügänglichen Satelittenfernsehen zu zeigen ist eine ganz neue Qualität. Es dürfte sogar einen Straftatbestand nach §184 StGB „Verbreitung pornographischer Schriften“ erfüllen. Ich beuge mich der Staatsgewalt und habe das Beweis-Foto an der entsprechenden Stelle lieber gesetzeskonform entschärft.

[ironie an] Böse Muschis aber auch, sowas sollten Kinder auf keinen Fall zu sehen bekommen, ist doch schließlich höchst verstörend und gefährdet das Seelenheil der Kinder. Besser die Kiddies schauen im Unterschichtenfernsehen wie Menschen verstümmelt, weggesprengt, aufgeschnitten, erschossen, erstochen oder sonstwie getötet werden. [ironie aus]

Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit als Hugo-Egon Balder mit „Tutti Frutti“ eine Debatte in Deutschland auslöste während ich als Jugendlicher glücklich masturbierend vor dem Fernseher saß: Endlich gab es Titten im Fernsehen! Hat mir das geschadet? Ich denke nein. Heute gibt es im Internet die unvorstellbarsten sexuellen Handlungen frei verfügbar, kostenlos und für jeden – der strenge deutsche Jugendschutz treibt wie die Arche Noah inmitten der tosenden See der globalen Sünde. Er gehört abgeschafft: Pornografie ist heutzutage überall frei verfügbar und das kann nicht mehr im nationalen Alleingang eingedämmt werden – nicht einmal im Satellitenfernsehen.

Vielmehr müssen Eltern endlich auch hier ihrer Verantwortung gerecht werden und mit ihren Abkömmlingen Themen wie Sexualität und Pornografie offen erörtern. Als meine Frau mitbekam, dass ihre zwei Jungs im zarten Alter von 10 und 12 Jahren kräftig begannen, Internetpornos zu konsumieren, hat sie einfach offen mit ihnen darüber gesprochen. Sie hat ihnen erklärt, dass die meisten Filmchen professionelle Produktionen sind, die der Unterhaltung dienen und das die meisten Frauen im richtigen Leben eigentlich nicht so gerne das Sperma ins Gesicht gespritzt bekommen oder schlucken möchten.

Konjunktur treibt Aktienindex DAX auf Rekordhoch

Nachdem mein Kommentar zu dem Spon-Artikel http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/dax-rekord-konjunktur-treibt-aktienindex-auf-allzeithoch-a-969552.html von der Redaktion nicht ankzeptiert wurde, veröffentliche ich ihn eben hier 🙂

0,8% Wachstum ist eine gute Konjunkturerholung? Die aktuelle ZEW Konjunkturerwartung ist dagegen mehr als verhalten ausgefallen. Gute Unternehmenszahlen? Das wird sich ändern wenn der starke Euro der vergangenen Monate auf die Gewinne im zweiten Quartal drückt. Das Wirtschaftswachstum in den USA schrammte im ersten Quartal mit 0,1% knapp an der Rezession vorbei, im Osten Europas droht nach wie vor ein Krieg, China hat seinen Wachstumspeak auch bereits erreicht. Unser Bäcker verlangt mittlerweile 6 Euro für ein paar Brötchen und zwei Stück Kuchen und 12 Rasierklingen kosten im Drogeriemarkt 36 Euro – aber von Inflation will partout niemand etwas bemerken? Es dauert hoffentlich nicht mehr allzu lange und die globale Wirtschaft fährt – sehenden Auges – mit Vollgas vor die Wand.

Dämliches Neudeutsch

Der Titel „Auf was es jetzt ankommt“ eines SPON-Artikels zum heutigen Bundesliga-Spieltag hat mich jetzt endgültig auf die Palme gebracht. Beherrscht in diesem Land denn wirklich niemand mehr die deutsche Sprache richtig? Oder will sie einfach niemand mehr korrekt anwenden?

Egal ob Print, TV, Web oder Radio – quer durch alle Medien, quer durch alle Bildungsschichten, immer und überall wird jetzt dieses dämliche Neudeutsch verbrochen. „An was denken sie gerade?“ Leute, dafür gibt es eigens ein Wort: WORAN.

Ich habe in der Schule (gibt es sowas eigentlich noch) gelernt, dass Fragen mit einem „W“ beginnen – den sogenannten Fragewörtern: „Mit was haben sie das gemacht?“ -> WOMIT.

Und in Bezug auf diesen unsäglichen Titel auf SPON „Auf was es jetzt ankommt“ könnte es in den Augen und Ohren so einfach wohlklingen, durch den Einsatz des Wortes – na,… wer errät es?

Erst kam der Tod des Genitiv (dem Karsten seine Frau), jetzt folgt wohl der Tod der Fragewörter. Ich finde das so traurig.